Audit Überflutungsvorsorge

Hochwasser und Starkregen

Flutschäden minimieren. Infrastruktur schützen.

Grafik über Einordnung des Starkregens
@ T.Schmitt und M.Krüger

Arbeitsschwerpunkte Überflutungsvorsorge

Nach der Hochwasser- und Starkregenkatastrophe in Rheinland-Pfalz und NRW wird das Thema wieder auf vielen Schreibtischen in Städten, Dörfern und Gemeinden landen. Inzwischen weiß jeder, die vermeintliche Sicherheit aufgrund der geografischen Lage weitab eines Flusses trügt. Starkregenereignisse setzen zunehmend mit großen Schäden auch diese Städte und Dörfer unter Wasser. Da stellt sich die zentrale Frage: Wie gut sind Sie als Verwaltung auf Überflutungen und Starkregen vorbereitet? Wie gut kommen Sie Ihrer Fürsorgepflicht gegenüber den Bürgern nach?

Nutzen für Kommunen, Verbände und Betriebe

  • Reduzierung von Schäden oder Schadenspotenzialen
  • Klärung lokaler Umsetzungsmöglichkeiten der europäischen Hochwasser-Risikomanagement-Richtlinie
  • Erleichterung der Priorisierung von Maßnahmen
  • Verbesserung der Regional- und Städteplanung
  • Einsparungen durch gezielten Mitteleinsatz
  • Visualisierung des Vorsorgestands mit Hilfe der Hochwasservorsorgeampeln
  • Vernetzung der Auditierten
  • Unterstützung der Verantwortlichen in Politik und Verwaltung gegenüber Betroffenen und Öffentlichkeit

Ein Auditor berichtet von seinen Erfahrungen

Fördermöglichkeiten in den Ländern bis zu 90%

Bayern

Ein gelungenes Beispiel aus der Praxis

Die Gemeinde Moos aus Niederbayern hat das Hochwasseraudit im September 2013 bei sich durchgeführt. Ihre Erfahrungen damit hat sie dankenswerterweise öffentlich gemacht. Hier einige interessante externe Links:

Auditbericht (PDF) 

Zeitungsbericht (PDF)

Hessen
Saarland
Sachsen-Anhalt

Wozu Audit Überflutungsvorsorge?

bitte geben Sie eine Beschreibung des Bildes ein

Das Audit ist ein guter Anlass, Ihren Status der Vorsorge auf den Prüfstand zu stellen und zwar unabhängig von einem konkreten Überflutungs- oder Starkregenereignis. So ist es leichter, ohne Zeitdruck und ohne die Belastung aktueller Befindlichkeiten über die Hochwasservorsorge vor Ort zu diskutieren und zu einem breiten Konsens zu kommen.

Das Audit versetzt die örtlichen Entscheider aber auch die potentiell betroffenen Bürgerinnen und Bürger in die Lage, den Status der Hochwasservorsorge aus ihrer Perspektive zu prüfen, zu bewerten und daraus Prioritäten zum weiteren Handeln abzuleiten. Das Audit kümmert sich dabei nicht nur um die Hochwasservorsorge vor Flusshochwasser sondern auch um das Risiko von lokalen Starkregen mit Überflutungsfolgen (Sturzfluten). Gerade aus der kommunalen Perspektive ist diese Vorsorge erfahrungsgemäß von ebenso großer Bedeutung für die örtliche Gefahrenabwehr.

Worum geht es im Audit Überflutungsvorsorge?

Wie funktioniert das Audit?

Das Audit beginnt mit einem Antrag einer interessierten Kommune bzw. eines Verbandes bei der DWA-Bundesgeschäftsstelle. Die DWA benennt zwei Auditoren/innen, die mit der Durchführung des Audits im Namen der DWA beauftragt werden. Die Auditoren sind Fachleute aus der Praxis, die über ausgewiesene Kenntnisse in allen maßgebenden Belangen der Hochwasservorsorge verfügen.

Die Auditoren führen ein Vorgespräch zur Abstimmung über Rahmen und Zielsetzung des Audits. Auf dieser Grundlage wird die Kommune in die Lage versetzt, sich sach- und fachgerecht auf das Audit vorzubereiten. Der Audittermin vor Ort dauert in der Regel zwei Tage. Dabei gehen die Auditoren gemeinsam mit den Vertretern der auditierten Kommune, bzw. des Verbandes, den im Merkblatt DWA-M 551 Audit „Hochwasser – wie gut sind wir vorbereitet“ (Dezember 2010) niedergelegten Katalog der Merkmale und Indikatoren zur Bewertung der Hochwasservorsorge durch. Sie kommen dabei zu einer Einordnung des dokumentierten Status der Hochwasservorsorge, jeweils getrennt für die Zielebenen Flusshochwasser und Sturzfluten. Projekte, die sich bereits in Vorbereitung befinden, gehen mit der halben Punktzahl in die Bewertung ein. In der Regel werden alle Fragen beim Audit abschließend bewertet.

Inhalt des Audits

Das Audit stellt die Informationslage aller Beteiligten über die Risiken und die möglichen Maßnahmen zu ihrer Verminderung in den Mittelpunkt. Bewertet wird nicht der Status der Risiken sondern die Güte der Information über die Risiken. Gut informierte Entscheider und gut informierte Bürgerinnen und Bürger werden langfristig die richtigen Entscheidungen treffen, wenn ihnen plausible und angemessene Lösungen für ihr Problem angeboten werden. Die Bewertung des aktuellen Vorsorgestatus ist insofern nur der Einstieg in eine andauernde Auseinandersetzung mit dem Thema des örtlichen Hochwasserrisikos.

Weitere inhaltliche Eckpunkte sind:

(1) Bezugsraum des Audits ist die Risiko- und Verantwortungsgemeinschaft einer Kommune oder eines Verbandes ungeachtet tatsächlicher Sach- und Fachzuständigkeiten. Allein mit einem solchen zuständigkeits- und fachübergreifenden Ansatz wird der Komplexität der Materie Rechnung getragen.

(2) Das Audit konzentriert sich auf die Bewertung lokal zu verantwortender Maßnahmen der nicht technischen Hochwasservorsorge (non-structural measures). Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes sind nicht Bestandteil des Audits.

Ebenfalls nicht behandelt wird die überörtliche Katastrophenabwehr.

(3) Die Bewertung folgt in der Struktur den sieben Handlungsbereichen der nicht-baulichen Hochwasservorsorge, wie sie von der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA 2010) in Umsetzung der Europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie vom Oktober 2007 definiert worden sind.

Bewertung

Gegenstand der Bewertung sind die insgesamt 35 im Merkblatt DWA-M 551 definierten Indikatoren und Merkmale, gegliedert nach den Handlungsbereichen von Flächenvorsorge, natürlichem Wasserrückhalt, Bauvorsorge, Verhaltensvorsorge, Informationsvorsorge, lokaler Gefahrenabwehr und Risikovorsorge, die für die Szenarien eines häufigen Hochwassers (HQhäufig), eines Hochwassers mit mittlerer Wahrscheinlichkeit im Sinne der EG-HwRM-RL (HQ100) und eines außerordentlich seltenen Hochwassers (HQextr) jeweils für die Zielebenen Flusshochwasser und Sturzfluten getrennt bewertet werden.

Um die Kommunikation der Aussagen des Audits zu zentrieren, werden für die Ergebnisdarstellung die Handlungsbereiche Natürlicher Wasserrückhalt und Flächenvorsorge zum Bewertungssektor „Flächenwirksame Vorsorge“ sowie die Handlungsbereiche Informationsvorsorge, Verhaltensvorsorge und Lokale Gefahrenabwehr zum Bewertungssektor „Verhaltenswirksame Vorsorge“ in einer Hochwasservorsorge.

Die im Audit erreichten Punktzahlen – jeweils maximal 250 Punkte für einen Bewertungssektor – werden je nach der Anzahl der Punkte von grün über gelb und ocker bis hin zu rot farblich visualisiert, wobei am einen Ende grün für „alle Hausaufgaben sind weitgehend gemacht“ steht und am anderen Ende rot für „Vorsorgewüste“. Stärken und Schwächen in der Hochwasservorsorge werden auf diese Weise auch einem breiteren Publikum unmittelbar zugänglich und bilden die Basis für weiteres zielgerichtetes Vorsorgehandeln.

Nach außen sichtbar werden mit der Audit-Urkunde

Zum Abschluss des Audits erhält die Kommune, bzw. der Verband eine Urkunde über die Durchführung des Audits, sowie das genannte Protokoll. Die Urkunde ist für 6 Jahre gültig. Dem Prozesscharakter des Audits folgend sollte turnusgemäß spätestens nach 6 Jahren ein Folgeaudit durchgeführt werden, um gegenüber den verantwortlichen Entscheidern, ebenso wie gegenüber der Öffentlichkeit den Fortschritt in der Hochwasservorsorge zu dokumentieren.

In den Jahren 2011/2012 wurden 20 Audits in einem Pilotprojekt aus Mitteln der deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück gefördert. Wir können gerne Kontakt zu den auditierten Kommunen herstellen.

Welche Investition ist damit verbunden?

Die Preise für das Audit durch die DWA:

 

Auftrag ab 1. Januar 2017:


Kommunen bis 25.000 Einwohner € 12.500 + MWSt.

Kommunen bis 100.000 Einwohner € 15.000 + MWSt.

Kommunen bis 200.000 Einwohner € 20.000 + MWSt.

Kommunen über 200.000 Einwohner € 25.000 + MWSt.

Förderung bis zu 75% ist je nach Bundesland möglich. Wir helfen Ihnen da gerne weiter.

 

Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten 

Audit-Urkunden

Bildergalerie

So sieht das Ganze in der Praxis aus:

  • Auditoren und Auditierte
  • bei der Arbeit und nach der Arbeit
  • der Lohn der Bemühungen: die Urkunde